Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL)
in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg


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Leben mit der Pandemie – schon ein ganzes Jahr

Ein Beitrag der EFL Hamburg-St. Georg

Einladung zu einer kleinen Zwischenbilanz

Wohl fast alle Menschen haben Corona satt. Wir fühlen uns müde nach der langen Zeit. Die Palette der Einschränkungen ist lang – für viele war das Jahr nervenaufreibend, auslaugend, für andere einfach durchweg anstrengend, wieder andere sind ganz froh, nicht so hart getroffen zu sein.

Manchmal kann es regelrecht befreiend sein, für ein paar Minuten so richtig zu schimpfen, zu klagen, zu seufzen: „Ich kann nicht mehr!"
Seufzen ist übrigens sehr gesund, auch im übertragenden Sinn. Probieren Sie es doch einfach mal ganz bewusst aus. Sie holen dabei tiiiief Luft - stoßen sie mit einem langen Ton wieder aus - und schicken alles Verbrauchte raus. Damit schaffen Sie Platz für Neues.

Zum Beispiel, wenn Sie mögen, für die folgende Übung.
Nehmen Sie sich eine Viertelstunde Zeit und suchen Sie sich einen bequemen Platz, wo Sie Ihre Gedanken schweifen lassen können.
Vielleicht mögen Sie sich auch Zettel und Stift für ein paar Stichworte bereitlegen.

Stellen Sie sich nun vor, Sie hätten einen inneren Scheinwerfer, den Sie nach Belieben verstellen können.
Eben, beim Seufzen, hatten Sie ihn auf das gerichtet, was Ihnen auf die Nerven geht und was Sie belastet.
Nun geht es weiter.
Richten Sie doch bitte den Scheinwerfer, also Ihre innere Aufmerksamkeit, gaaanz langsam nacheinander auf all das, was Ihnen gelungen ist im letzten Corona-Jahr.

Woran haben Sie sich gewöhnt, das Sie sich anfangs nicht zugetraut haben?

Haben Sie etwas verändert, von dem Sie dachten, dass das nicht machbar wäre?
Was haben Sie – Sie selbst! – geschafft?

Wo haben Sie vielleicht den Entschluss gefasst, einen Umstand bedingungslos so zu akzeptieren, wie er gerade ist? Sich klargemacht, dass Sie ihn bewusst annehmen wollen?

Was konnten Sie selbst gestalten? Für sich allein, in Ihrer Familie oder Partnerschaft?
Was vielleicht verändern, verbessern, verwandeln?
Wo haben Sie selbst etwas in die Hand genommen, wo eine Entscheidung getroffen?

Zum Schluss richten Sie doch Ihren Scheinwerfer einfach mal auf den bunten Becher auf dem Bild.
Bestimmt enthält er ein leckeres Getränk. Stoßen Sie damit in Gedanken einmal auf sich selbst an!
Auch, wenn vieles Ermüdende und Belastende noch eine Weile bleiben wird, so ist es Ihnen gelungen, auf dasjenige zu blicken, das Sie aktiv gestalten oder ganz bewusst annehmen konnten.
Aus Aushalten konnte an manchen Stellen Ausgestalten werden.

Übrigens darf man zwischendurch auch immer wieder seufzen.



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