Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL)
in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg


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Umarmungen mal anders

Ein Beitrag der EFL Hamburg-Harburg

Abstandhalten heißt das Gebot der Stunde, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen. Konkret bedeutet das, möglichst wenig Kontakt zu anderen Menschen zu haben, und wenn, dann mit 2 Metern Abstand. Aus medizinischer Sicht eine sehr wichtige Maßnahme, aber was bedeutet das für unsere psychische Gesundheit?

Jeder Mensch hat ein grundlegendes Bedürfnis nach Nähe, nach sozialen Kontakten (Psychologen nennen es ein Bedürfnis nach Bindung). Den allermeisten Menschen fehlen in der Corona-Zeit vor allem Treffen mit anderen, seien es Besuche von Verwandten, Umarmungen, gemeinsames Ausgehen und Feiern, Vereinsleben, Kulturveranstaltungen, ... Besonders die Menschen, die allein wohnen, haben mit Einsamkeit zu kämpfen. In einem aufschlussreichen Artikel* bezeichnet Manfred Spitzer Einsamkeit als „Die Volksseuche Nummer 1", und beschreibt, dass sie „von zentraler Bedeutung für unsere Gesundheit" ist. Wer sich allein fühlt / wenige Kontakte hat, hat ein größeres Risiko für diverse Krankheiten, und sogar ein erhöhtes Risiko zu sterben.

Was also tun? Spitzer bringt es auf den Punkt: „Nichts ist also gesünder im Sinne der Verlängerung des eigenen Lebens als die aktive Teilnahme an der Gemeinschaft mit anderen Menschen". In Zeiten von Corona gilt es dabei, kreativ zu werden. Umarmungen sind momentan außerhalb der eigenen vier Wände schwierig, aber warum nicht im übertragenen Sinne Umarmungen verteilen? Sich gegenseitig zu zeigen, dass man aneinander denkt, geht auf vielfältige Weise. Telefon, Postkarten und Briefe erleben momentan ein Comeback, aber auch die Technik ermöglicht viele Begegnungen.

Jeder kann sich fragen: was kann ich denn trotz aller Restriktionen noch machen? Ein Telefonat mit der Oma; ein Gespräch auf Abstand mit der alleinlebenden Nachbarin; ein gemeinsames Essen per Video (oder auch ein Spieleabend?); sich verabreden, gemeinsam ein Buch zu lesen und regelmäßig darüber auszutauschen; virtuell ein Museum besuchen und darüber sprechen, mit Bekannten Rezepte austauschen und nachkochen, ...

Und wer niemanden zum Sprechen hat: schauen Sie sich auf unserer Internetseite um; Sie finden dort viele Möglichkeiten, mit uns oder einer Hotline in Kontakt zu treten!
Machen wir aus der räumlichen Distanz keine soziale Distanz!

* Spitzer, M. (2016). Einsamkeit: Erblich, ansteckend, tödlich. Nervenheilkunde, 35, 734-741.



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